Naturfotografie

Eichen bei Tiefental
Eichen bei Tiefental

  Welcher Fotograf würde sich diesem Thema verschließen? Natur ist allgegenwärtig, ein ungemein vielschichtiges Motiv-Thema, permanenter Wandel, Jahreszeiten, Mikrokosmos und weite unberührte Landschaften, Blüten oder urwüchsige Bäume. Selbst einfachst strukturierte Flechten können einer sonst kalten Steinfläche warme, magische Farben verleihen, ein gefallener Baum erhält durch seinen Zerfall ein völlig neues Gesicht, Jahr für Jahr, ist fassbares Synonym für Wandel, weil der zeitliche Ablauf der Veränderung noch begreifbar wird. Der Lebenszyklus einer Distel, für viele eine höchst ungeliebte Pflanze, kann für die Fotografie ein spannendes Thema sein, denn sowohl Blüte als auch vertrocknete Frucht, oder Strukturen des Stängels, geben der Fotografie faszinierende Formen an die Hand, die sich allemal lohnen sie in Bildern festzuhalten.

 

  Und - Natur - in welcher Form auch immer, spricht tiefer liegende Schichten in der (Fotografen-) Seele an, losgelöst von Vernunft und ergebnisorientiertem Handeln. Ein frei stehender alter Baum fordert einen reflexartig auf ihn fotografisch festzuhalten, ganz spontan, dazu braucht man keinen Plan. Auch wer sich nicht der Fotografie verschrieben hat, nimmt zumindest seine inhärente Schönheit, seine respektable Präsenz, als Ereignis in sich auf. Es ist die archetypische Wurzel eines Beziehungsgeflechts zwischen Mensch und seiner Urheimat, ein Wohlgefühl aus einer unverrückbaren, entwicklungsgeschichtlichen Prägung, ein Urthema, dem man sich nicht entziehen kann, es ist Erinnerung.